site-spezifische Komposition:
»Unser Leben und die globale Politik werden in der Corona-Pandemie mehr als jemals zuvor von Statistiken geprägt. Diese Statistiken bilden ab und kontrollieren, was sonst weder sichtbar noch vergleichbar wäre – sie formalisieren das Leben und wollen es so schützen. Die daraus folgenden Hygieneauflagen verbieten uns körperliche Berührung. All dies hallt in den Echo-Kammern der Medien schier endlos nach.
Wie können wir also eine Infizierung mit dem Virus verhindern, aber eine Berührung durch Kunst erreichen? Berühren kann man mit Kunst auch ohne Kontakt. Doch wie können wir unseren Austausch rückkoppeln?
Das Haus der Statistik stand früher für die Verwaltung von Statistiken. Dieser historisch konkrete Raum wird in diesem Drone-Konzert als gemeinsamer Ort der (Nicht-) Berührung dekonzeptualisiert: touch doesn’t mean necessarily contact.
Stefan Römer hat sein Stück ‚Deconstructivist Sound’, das nach ganz bestimmten dekonstruktivistischen Prinzipien funktioniert, für diesen Raum auf vier elektronisch verstärkte Gitarren erweitert. Der so erzeugte Drone wird das Publikum mit der Architektur in Schwingung versetzen – symbolisch in eine temporäre „Soziale Plastik“ transformieren: Let (t)here be noise and feedback…«
Aufnahme am 25.5.2021
vier Gitarrist*innen:
Ale Hop
John Miller
Cosey Müller
Wendelin Büchler
Word score für die Performance von Stefan Römer:
vier Gitarrist*innen, die nur die A-Saite anschlagen, verstärkt werden und von den vier Ecken des Raums widerhallen
vier individuelle Einstellungen von Verstärkern und Effektpedalen
Dauer: 23 min.
Anfang und Ende werden von den Gitarristen bestimmt
Substanz: bleibt den einzelnen Interpreten überlassen
Aufnahme und Engineering
Alexander Bornschein
Posterdesign
Dirk Lebahn
Gefördert durch das Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung
und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa