Die Fotografien von Tiefgaragen-Einfahrten sind zur Zeit des ersten Lockdowns im Jahr 2020 aufgenommen. Alle Motive sind fußläufig um meine Wohnung zwischen Berlin-Wedding, -Mitte und -Prenzlauer Berg entstanden. Mittlerweile habe ich auf ausgedehnten Spaziergängen etwa 260 Motive zusammengetragen.

Mich interessiert das Motiv Tiefgaragen-Einfahrt sowohl architektonisch, urbanistisch als auch fotografisch (Problematik: helle Fassade und tiefe Einfahrt). Ich habe hier eine kleine Auswahl des Motivs zusammengestellt.

Im Stil der Straßenfotografie habe ich extrem unterschiedliche Tiefgaragen-Einfahrten in wechselnden Perspektiven aufgenommen, die ein breites Spektrum von Kontexten auffächern: vom Townhouse-Stil mit z.T. Hightech-Tiefgaragen bis zu alten Formationen der 1960 oder 70er Jahre, von historistischen Fassaden aus dem 19. Jh. mit Einschusslöchern bis zu vermeintlich graffiti-sicheren Oberflächen.

Die Tiefgarageneinfahrt erscheint mir in ihrer Funktionalität ein guter Zeuge der automobilbasierten Kultur, in der wir leben. Anfangs dachte ich, dass sich in naher Zukunft eine andere Verwendung dafür finden wird. Nun kann man davon ausgehen, dass die E-Mobilität die Tiefgarage übernehmen wird.

Die Tiefgarageneinfahrten dokumentieren historische Entwicklungen von Architektur, Technik, Infrastruktur, sozialem Gebrauch und Kontext bis hin zur Semiotik der Öffentlichkeit. Sie verweigern den touristischen Blick, können aber tiefe Einblicke in die Stadt geben.